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Andreas Höfeld offiziell als Pfarrer in Höchst eingeführt

Festgottesdienst unter besonderen Bedingungen

Einen ganz besonderen Gottesdienst konnte die Kirchengemeinde Höchst am 18. Oktober feiern, und das in mehrerer Hinsicht. Besonders, weil es galt Andreas Höfeld offiziell in sein neues Amt als Gemeindepfarrer in Höchst einzuführen. Besonders, weil dies erst mit viereinhalb-monatiger Verspätung möglich war. Und besonders wegen der Corona-bedingten Einschränkungen im Gottesdienst: Mundschutz und Abstand statt voller Kir-che, Händeschütteln und Umarmung, Gesang von einem Quartett des Singkreises statt von der gesamten Gemeinde und Posaunenchor-Unterstützung. Das alles verliehe der Veranstaltung eine ganz eigene Stimmung, nichtsdestotrotz wurde es ein schöner und angemessener Festgottesdienst.

Zu Beginn zitierte Dekan Schell, der zusammen mit Marion Rink und der Pfarrkollegin Corinna Koppe den Gottesdienst leitete, als Beweis von Höfelds eigenem, verschmitztem Humor aus seinem selbstgeschriebenen Lebenslauf: „Bei der Taufe habe ich geschrien und mich gewehrt. Hat aber nichts geholfen, ich bin trotzdem Pfarrer geworden.“ Neben seinem Humor hob der Dekan auch noch die besondere musikalische Begabung (Orgelausbildung mit Qualifikation) und perfekten Computer- und Medienkenntnisse hervor: „All das kriegt die neue Gemeinde quasi kostenlos noch mit dazu.“

Sein Können durfte Pfarrer Andreas Höfeld dann nach dem offiziellen Sendungs- und Segnungsakt in der Predigt unter Beweis stellen. Passend zum Anlass des Gottesdienstes ging es auch in dem Predigttext (Eph. 4, 22-32) um einen Neuanfang: Altes ablegen und das Neue wie ein Kleid anziehen. „Vieles, was im Text abgelegt werden soll, ist heute wieder salonfähig: Lügen, Halbwahrheiten, Hass – verbreitet über die verschiedenen Medien“, holte Höfeld den Text in die heutige Zeit. Und berichtete von seiner Wut, wenn er Hasskommentare liest. Das sei der alte Mensch, der da bei ihm durchkäme. Den gelte es auch abzulegen. Aber er weiß auch, dass mit Jesu Hilfe, bei dem wir Christen immer wieder neu anfangen können, der neue Mensch in uns wächst und das alte Kleid nicht mehr passt. Deshalb können wir als Christen Verständnis und Mitleid mit den anderen haben.

Vom Neuanfang sang auch das Singkreises-Quartett mit dem Lied „Vertraut den neuen Wegen.“ Zum Abschluss entlockte Kantorin Elke Walter-Christ der Kirchenorgel dann noch mal geradezu jubelnde, dem festlichen Anlass angemessene Klänge.

In den anschließenden Grußworten erinnerte Karl-Heinz Amos als Vertreter der kommunalen Gemeinde (zugleich auch Vertreter des Klosterfonds) an die besonderen interkulturellen Problemfelder in Höchst. Seine Bemerkung, dass in Höchst die schönste Kirche stehe, konnte der stellvertretende Dekan Carsten Stein von den Nachbargemeinden Lützelbach/Rimhorn nicht unwidersprochen lassen und brachte die Szene aus dem Schneewittchen-Märchen ins Spiel: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat die schönste Kirche im ganzen Land?“ Stein freute sich indes, dass Andreas Höfeld mit seinen besonderen Begabungen dem Dekanat erhalten bleibe.

Josef Schachner als katholischer Seelsorger, Marion Rink als Klosterpfarrerin und Corinna Koppe, die außer in Mümling-Grumbach auch in Höchst die Hälfte ihres Dienstes versieht, drückten als direkte Kollegen ihren Wunsch nach guter Zusammenarbeit aus. Gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe wünschte sich Jürgen Paul im Namen des Höchster Kirchenvorstands. Doch die bisherigen Erfahrungen seien sehr gut, die Schnittmenge zwischen den Wünschen der Gemeinde und den Ideen und Talenten des neuen Pfarrers seien sehr groß. „Höchst und Höfeld, das passt zusammen“, resümierte er abschließend.

Eine besondere Überraschung wartete auf den neueingeführten Amtsinhaber beim anschließenden Empfang im evangelischen Gemeindehaus. Auf dem Außengelände empfing der Posaunenchor unter der Leitung von Michael Bodensohn mit einem Platzkonzert Andreas Höfeld. Mit Abstand und im Freien konnten so die Bläser den neuen Pfarrer gebührend begrüßen. Im Gemeindehaus nutzten bei Sekt, Kaffee und kleinen Häppchen viele noch die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch, natürlich mit dem gebotenen Abstand und mit Maske.

Am Ende des Tages waren sich alle Beteiligten darüber einig, dass es trotz aller Einschränkungen eine schöne, dem Anlass angemessene und gelungene Feier war.


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